Biogeowissenschaft
Im Zentrum der Forschung der Biogeowissenschaften steht der globale organische Kohlenstoffkreislauf.
Die Gruppe um Timothy Eglinton untersucht, wie der globale organische Kohlenstoffkreislauf funktioniert und wie Klima und anthropogene Aktivitäten ihn beeinflussen – und von ihm beeinflusst werden. Ein Schwerpunkt liegt auf den Prozessen, die zur Akkumulation von organischer Substanz in den marinen Sedimenten führen. Und man versucht, die Aufzeichnungen über die vergangenen Veränderungen von Erde und Ökosystem zu entschlüsseln, die in diesen Sedimenten archiviert sind.
In den Lebewesen der Erde kommen verschiedene Biomoleküle vor, von denen viele komplexe und sehr kunstvolle chemische Strukturen haben. Dank den letzten Fortschritten in den Techniken, die zur Charakterisierung von molekularen Strukturen und der Zusammensetzung dieser Erbverbindungen verwendet werden, lassen sich nicht nur die biologischen Quellen bestimmen. Auch die Umweltbedingungen, unter denen die Vorläuferorganismen gelebt haben, können rekonstruiert werden.
Die Gruppe untersucht die Prozesse, die zur Mobilisierung, zum Transport und zur Ablagerung von organischer Substanz über verschiedene räumliche und zeitliche Skalen führen. Aktuelle Schwerpunkte sind der Kohlenstoffkreislauf in grossen Flusssystemen, an der Schnittstelle zwischen Land und Meer sowie der Transport und die Ablagerung von organischen Substanzen an Kontinentalrändern. Ein besonderer Fokus wird auf den Kohlenstoffkreislauf in der Arktis gelegt, wo es durch den Klimawandel bereits zu dramatischen Veränderungen gekommen ist.
Eglinton und seine Kollegen arbeiten auf ein vermehrt quantitatives und mechanistisches Verständnis des Kohlenstoffkreislaufs hin. Ziel ist es, sein Verhältnis zu physikalischen, biologischen und umweltbedingten Veränderungen zu definieren und herauszufinden, wie der Kreislauf in der geologischen Vergangenheit funktioniert hat.
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