Treffpunkt Science City «Das Universum»
An drei Sonntagen können Sie bei Vorträgen, Experimenten und Talkrunden miterleben, wie Forscherinnen und Forscher das Weltall erkunden.
Wir alle tragen das Weltall in uns: Denn der Mensch ist aus Sternenstaub gemacht. Viele Atome in unserem Körper stammen aus dem Innern erloschener Sterne. Und diese Sterne sind selbst Teil der Geschichte unseres Universums, welche mit dem Urknall vor knapp 14 Milliarden Jahren begonnen hat.
Aber viele Fragen sind noch ungeklärt. Nehmen Sie deshalb teil an unserem Science City Schwerpunkt «Das Universum» und lassen Sie sich anstecken von der grossen Neugierde auf alles Unbekannte.
Das Departement Erdwissenschaften und focusTerra sind an folgenden Tagen beteiligt:
Erlebnissonntag, 12. März 2023, 11.00–16.00 Uhr
ETH Hönggerberg, Chemiegebäude HCI und Physikgebäude HPH
Bizarre Farbspiele in fernen Galaxien, explodierende Sterne: Die Bilder des James-Webb-Teleskops überwältigen selbst erfahrene Astrophysikerinnen! Wir sehen damit mehr als 13 Milliarden Jahre zurück in die Anfänge des Universums. Wie ist es entstanden?
Das galaktische Trampolin – Workshop mit Andreas Henz
Start HCI, E-Stock, 11.00, 12.00, 14.00 und 15.00 Uhr
Trampolinspringen macht Spass! In unserem Fall kann damit ganz einfach die Entstehung unseres Sonnensystems nachgespielt werden. Und zwar mit Kugeln und Bällen verschiedener Grössen. Diese stellen Sonne, Erde, Mond und Planeten dar. Körper ziehen sich aufgrund ihrer Massen gegenseitig an. So zieht etwa die Erde den Mond an und umgekehrt. Das ist die Idee der Gravitation. Wir experimentieren am Trampolin und fragen uns: Wie hat sich die Sonne gebildet? Was bedeutet für Weltraumforscherinnen der «Spaghetti-Effekt»?
Ein Experiment von focusTerra mit Andreas Henz, ETH-Erdwissenschaftler
Erlebnissonntag, 19. März 2023, 11.00–16.00 Uhr
ETH Hönggerberg, Chemiegebäude HCI und Physikgebäude HPH
Alle Materie, vom winzigen Fisch bis zum grössten Stern, besteht aus kleinsten, für das Auge unsichtbaren Teilchen. Viele könnten noch unbekannt sein. Wie entdecken wir sie? Ausserdem: Neues zu Schwerkraft und Magnetismus.
Studieninfo Erd- und Klimawissenschaften – Frag Livia!
HCI, E-Stock
Livia Pierhöfer studiert im Master in Erdwissenschaften im 10. Semester. Bei ihr erfährst du, warum sie genau dieses Fach so mag und was man dabei alles entdecken kann.
«Nie hätte ich gedacht, was einem Gesteine über die Geschichte der Erde erzählen können.»Livia Pierhöfer, Master-Studentin in Erdwissenschaften
Erlebnissonntag, 02. April 2023, 11.00–16.00 Uhr
ETH Hönggerberg, Chemiegebäude HCI
Acht Planeten umkreisen unsere Sonne – dazu zählen Erde und Mars. Der Satellit Solar Orbiter ist derzeit unterwegs, die Sonne zu erforschen. Auf dem Mars werden Beben gemessen und künstliche Intelligenz macht die dunkle Seite des Mondes sichtbar.
Meteorite jagen in der Antarktis – Vortrag von Maria Schönbächler
HCI, Raum G 3, 11.00–11.45 Uhr
Meteorite sind ausserirdisches Material, das vom Himmel gefallen ist. Die meisten Meteorite stammen ursprünglich vom Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Sie sind Bruchstücke von kleinen Körpern, die sich zu Beginn unseres Sonnensystems gebildet haben. Daher erlauben uns Meteorite einmalige Einblicke in die Zeit, als sich das Sonnensystem und die Planeten inklusive unserer Erde formten. Meteorite kann man auch in der Eiswüste der Antarktis finden. Wie helfen uns diese, die Geburt der Erde besser zu verstehen? Wie gross ist die Gefahr, dass ein zerstörerischer Meteorit auf die Erde fällt?
Maria Schönbächler ist ETH-Professorin für Geochemie.
Der Mond war einst Teil der Erde – Vortrag von Henner Busemann
HCI, Raum G 3, 12.00–12.45 Uhr
Unser Mond ist das Resultat eines gigantischen Einschlags eines Himmelskörpers in die Erde. Material aus beiden wurde darauf ins All geschleudert. Dieses verdichtete sich zum Mond, so die Annahme. Der Einschlag hatte Folgen für die Erde, aber auch für die Zusammensetzung des Nachtgestirns. Lange wurde etwa angenommen, dass praktisch kein Wasser auf dem Mond existiere. Er wurde als «knochentrocken» angesehen. Heute wird untersucht, ob er uns in absehbarer Zeit als Lieferant für Rohstoffe dienen könnte.
Henner Busemann ist ETH-Professor für Geochemie.
Mission Mars – Vortrag von Simon Stähler
HCI, Raum G 3, 14.00–14.45 Uhr
Der Mars ist der nächste Planet zur Erde. Es ist dort extrem kalt und die Atmosphäre ist zu dünn zum Atmen. Aber es gibt Anzeichen, dass der Mars vor langem sogar Seen und Ozeane hatte. Wahrscheinlich ist er aus demselben Material entstanden wie die Erde, und doch ist er heute erstarrt und es gibt keinen Vulkanismus mehr. Warum hat sich der Mars anders entwickelt als die Erde? Wie können wir mit Raumsonden sein Inneres erforschen? Und was wird in den kommenden Jahrzehnten möglich werden?
Simon Stähler ist Geophysiker an der UZH und forschte bis vor kurzem an der ETH Zürich.
Die dunkle Seite des Mondes – Vortrag von Valentin Bickel
HCI, Raum G 7, 14.00–14.45 Uhr
Die dunkle Seite liegt nicht etwa auf der Rückseite des Mondes, sondern an seinem Nord- und Südpol. Dort ist es seit Millionen von Jahren stockdunkel und es sind mit die kältesten Orte in unserem Sonnensystem. Unbekannt ist, wie viel Eis dort vorhanden ist und wie man mit einem Roboter oder einer Astronautin sicher zum Eis – und wieder zurück – gelangen könnte. Mit einer neuen Methode, die auf künstlicher Intelligenz basiert, kann zum ersten Mal ein genauer Blick auf die Schattengebiete geworfen werden. Das wird zum Erfolg künftiger Mondmissionen wie Artemis beitragen.
Valentin Bickel ist Planetologe am Center for Space and Hability (CSH) der Universität Bern sowie ETH-Alumnus.
Ein Komet nach Rezept – Demo von focusTerra
HCI, G-Stock, 11.00–16.00 Uhr
Kometen sind Himmelskörper aus gefrorenen Gasen, Staub und lockerem Gestein. Wenn sie sich auf ihrer Umlaufbahn der Sonne nähern, verdampft ein Teil ihres Eises und umhüllt sie als gasförmige Blase, die sogenannte Koma. Wird diese vom Sonnenwind getroffen, bilden sich zwei Schweife, die Millionen von Kilometern hinter den Kometen nachgezogen werden. Mithilfe von Trockeneis, Stärke, Sirup und einigen weiteren Zutaten werden bei uns Kometen nachgebaut. Sogar der Schweif wird mit einigen Tricks sichtbar gemacht!
Erkenne den Meteorit in deiner Hand – Demo von focusTerra
HCI, G-Stock, 11.00–16.00 Uhr
Ist es ein Meteorit oder doch eher ein irdisches Gestein? Ein paar Tests können Hinweise zu den «Himmelssteinen» geben. Etwa wenn der Brocken eine besonders hohe Dichte hat, also für seine Grösse besonders schwer ist. Oder wenn das Objekt von einem Magneten angezogen wird. Zeigt es zudem auf einer angeschliffenen Ecke metallischen Glanz oder metallische Einschlüsse? Wer es genau wissen will, wirft einen Blick durch das Mikroskop. Damit können die Dünnschliffe von Meteoriten und irdischen Gesteinen betrachtet werden.
Einmal Schwung holen – Demo von focusTerra
HCI, G-Stock, 11.00–16.00 Uhr
Für ihren Flug durch das Sonnensystem holen sich Raumsonden Schwung, indem sie um andere Planeten und Himmelskörper herumfliegen. Ein solches Manöver heisst Swingby. Es nutzt die Gravitationskraft von Planeten, um Raumsonden zu beschleunigen oder abzubremsen. Indem ein leichter Flugkörper nahe an einem schweren vorbeifliegt, nimmt er Energie von diesem auf. Ein Beispiel dafür ist die Raumsonde Galileo, die einmal Schwung an der Venus und zweimal Schwung an der Erde holte und so schneller zum Jupiter gelangte. Wende das geschickte Manöver bei einem Experiment selbst an!